Ein Testament regelt, was nach dem eigenen Tod mit dem Vermögen geschieht. Doch nicht jede Form der Testamentserstellung ist gleich sicher. Wer sicherstellen will, dass der letzte Wille auch wirklich umgesetzt wird, sollte ein notarielles Testament in Betracht ziehen.
1. Rechtssicherheit und Formwirksamkeit
Ein handschriftliches Testament kann unwirksam sein, wenn es Formfehler enthält. Ein Testament muss vollständig eigenhändig geschrieben und unterschrieben sein – auch kleine Fehler können dazu führen, dass es angefochten wird oder gar nicht berücksichtigt wird.
Ein notarielles Testament hingegen ist immer formwirksam, da ich als Notar auf die Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben achte.
2. Schutz vor Anfechtung und Streitigkeiten
Erbstreitigkeiten kommen häufig dann vor, wenn ein Testament unklar formuliert oder juristisch fehlerhaft ist. Angehörige könnten die Gültigkeit eines Testaments infrage stellen, wenn sie sich benachteiligt fühlen. Sie könnten zudem anführen, dass der Erblasser vielleicht gar nicht mehr in der Lage war, ein Testament zu verfassen. Oder aber behaupten, jemand anderes habe das Testament geschrieben.
Ein notarielles Testament bietet hier mehr Sicherheit: ich dokumentiere nicht nur rechtssicher den Willen des Erblassers, sondern stelle auch vorab die Identität des Testierenden und seine Testierfähigkeit fest.

3. Keine aufwendige Erbenfeststellung – schnellerer Zugriff auf das Erbe
Wer nur ein handschriftliches Testament hinterlässt, zwingt die Erben oft dazu, einen Erbschein zu beantragen. Dieser kann Wochen oder sogar Monate in Anspruch nehmen und verursacht zusätzliche Kosten. Noch schlimmer, hinterlassen die Eltern ein handschriftliches gemeinschaftliches Testament, brauchen Sie in der Regel sogar zwei Erbscheine. Nämlich nach dem Tod jedes Elternteils.
Ein notarielles Testament ersetzt grundsätzlich den Erbschein, da es genau wie der Erbschein eine öffentliche Urkunde ist. Ob gegenüber Banken, Pflegeheimen, Behörden und insbesondere dem Grundbuchamt, mit einem notariellen Testament können Sie den Nachweis der Erbenstellung erbringen. Die Erben können sofort handeln und kommen schneller an das Vermögen.
4. Klare und rechtssichere Gestaltung
Viele Menschen formulieren ihr Testament selbst – oft mit unklaren oder missverständlichen Formulierungen. Das kann dazu führen, dass der Nachlass nicht so verteilt wird, wie es eigentlich gewünscht war.
Ein Notar hilft, das Testament eindeutig zu formulieren und rechtliche Fallstricke zu vermeiden. So wird sichergestellt, dass der letzte Wille auch genau so umgesetzt wird, wie es geplant war.
5. Sichere Verwahrung und Registrierung
Ein privates Testament kann verloren gehen oder bewusst vernichtet werden, wenn es einem Erben nicht passt. In manchen Fällen wird es nach dem Tod nicht einmal gefunden.
Ein notarielles Testament wird von mir beim Nachlassgericht hinterlegt und im Zentralen Testamentsregister registriert. So kann es nicht verloren gehen oder verschwinden – und wird nach dem Tod zuverlässig eröffnet.
6. Optimale Nutzung steuerlicher Vorteile
Als Notar kann ich Ihnen zudem helfen, gegebenenfalls in Abstimmung mit Ihrem Steuerberater, die steuerlichen Freibeträge optimal auszunutzen und unnötige Erbschaftssteuer zu vermeiden. Gerade bei größeren Vermögen oder Immobilien gibt es Gestaltungsmöglichkeiten, die die Steuerlast für die Erben erheblich senken können.
Wer ein Testament ohne fachkundige Beratung erstellt, riskiert, dass Erben unerwartet hohe Steuern zahlen müssen.
7. Unterstützung bei komplexen Erbsituationen
Patchwork-Familien, Unternehmen, Immobilienbesitz oder Vermögen im Ausland – all das kann die Nachlassplanung kompliziert machen. Ein selbst geschriebenes Testament reicht in solchen Fällen oft nicht aus.
Als Notar helfe ich Ihnen, individuelle Lösungen zu finden und sicherzustellen, dass der Nachlass genau nach Wunsch geregelt wird, ohne dass ungewollte gesetzliche Regelungen greifen.